Friede mit sich selbst bedeutet Friede im Anderen finden

Vor einigen Jahren war ich der festen Ansicht, dass man nur dann Ruhe finden kann, wenn man den Ort an dem man ist zur Ruhe bringt. Ich habe nach außen geblickt, den Lärm gehört, die Unordnung gesehen und gedacht, dass ich Ruhe bringen muss.

Irgendwann kam ich zum Schluss, dass dies der falsche Weg sein muss. Der Ort, an dem man ist, und Ruhe haben nichts miteinander gemein. Ruhe kann sich nur aus dem inneren heraus ergeben, also ist der einzige Weg Ruhe zu erlangen in seinem Inneren Frieden zu finden.

Sich von all den Ballast trennen, der einem nur im Weg steht. Vergangenheit vergangen sein lassen, die Zukunft als nicht existent erkennen und rein in der Gegenwart zu leben, dass sollte das Ziel sein.

Nachdem der innere Ballast verschwindet, nimmt auch der äußere Ballast ab. Ich habe nachdem ich mich meines inneren Ballast entledigen konnte 13kg abgenommen und meinen Körper wieder als das begriffen was er ist. Ein Zuhause von mir selbst, aber kein Haus dem Sinne, dass es von mir abgetrennt wäre, sondern ein Schneckenhaus.

Der Körper gibt mir Schutz und gleichzeitig bin ich dieser Körper, der Schutz kommt von mir selbst und mit diesem Bewusstsein kann man sich auf dem Weg machen, das innere endgültig zu befrieden.

Sobald man dieses Ziel erreicht hat, und das ist bei weitem keine einfache Aufgabe, beginnt der äußere Ort eine Veränderung zu durchlaufen, man lernt neue, andere Menschen kennen, die ebenfalls mit sich selbst Frieden geschlossen haben. Durch diese Menschen erhält der ehemals laute und unordentliche Raum eine neue Erdung.

Plötzlich wird der Raum ruhig und aufgeräumt. Ein aktives Zutun ist nun nicht mehr erforderlich, es geschieht, weil es geschehen muss. Und dies ist das Ziel, weg vom Sarkasmus und Zynismus zu einem neuen Verständnis von Mensch und Natur.

Alles entspannt sich und wird gut.

Eine andere Baustelle, (k)ein anderer Fokus

In den letzten Monaten, nein eigentlich schon Jahren ist mir dieser Blog ein bisschen auf die Nerven gegangen. Er steht so traurig leer, dabei war das Schreiben hier eine meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen.

Aber worüber sollte ich denn auch schreiben?

Videospiele sind komplett aus meinem Fokus verschwunden.
Comics lese ich zwar, aber ich genieße sie mehr als Frühstücksbeigabe und sehe auch keinen Grund über jeden Superheldencomic tatsächlich lang und breit zu schreiben.

überhaupt… Nerdthemen sind so gar nicht mehr meins. Sie langweilen mich.

Und da ich nicht wusste, worüber, habe ich gar nicht geschrieben.

Also geschrieben schon, für die Arbeit, für die Uni, für mich selbst. Aber nichts Veröffentlichungswürdiges.

Jeden Morgen, als Ritual, schreibe ich nach dem aufstehen ein paar Worte. Meistens zu einem Thema, dass ich in der Nacht verarbeiten konnte, zu dem ich mein Unterbewusstsein gelassen habe, damit gemeinsam mit dem Bewusstsein, etwas neues geschaffen werden kann.

Dabei gab es Zeiten, da hätte ich geschworen, dass ich eines Tages mit Worten meinen Lebensunterhalt verdienen werde. Bisher wohl nicht.

Aber der Drang zur Veröffentlichung wächst wieder. Wie ein Stück Rasen, das gemäht wurde, regeneriert sich dieser Drang und wird größer. Mit dem Schwur, sich diesmal nicht unterzuordnen.

Gedanken aufs Papier zu bringen, Gedanken in einen Computer zu tippen, dass ist das was ich wirklich will.

Denn das was mir nun endgültig bewusst wird, es ist egal worüber, Hauptsache man schreibt. Im Schreiben ergibt sich oftmals ein Fokus, ein Thema, man muss nur anfangen und hoffen, dass die wirren Gedanken im Kopf auf dem Papier geordnet werden.

Und selbst wenn sie wirr bleiben, so wichtig ist dies eigentlich auch nicht, denn selbst wirre Gedanken sind besser als keine Gedanken. Wirre Texte sind besser als keine Texte.

Es gibt viele Themen, die in meinen Augen relevant genug sind, um sie näher zu betrachten.

Was hat mein Telefon mit Kinderarbeit zutun?
Wonach soll man streben?
Wie kann ich besser und ehrlicher mit mir und anderen umgehen?

Um nur ein paar zu nennen.

Desweiteren reise ich mittlerweile sehr viel. Dieses Jahr nur wenige Destinationen, Rom, Prag und Japan. Aber gerade letzteres doch drei Wochen lang und auch da kann man schreiben. Da möchte ich schreiben.

Das Leben spielt sich nicht vorm PC ab, nicht in einem Druckerzeugnis. Das Leben ist draußen und die Frage sollte lauten, ob man das Leben leben möchte. Um Spinoza zu zitieren: „Jedes Ding strebt gemäß der ihm eigenen Natur, in seinem Sein zu verharren.“

Vorausgesetzt natürlich man findet seine eigene Natur und schafft es dann, um bei Spinoza zu bleiben, mit sich selbst spazieren zu gehen (parsearse).