In den letzten Monaten, nein eigentlich schon Jahren ist mir dieser Blog ein bisschen auf die Nerven gegangen. Er steht so traurig leer, dabei war das Schreiben hier eine meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen.
Aber worüber sollte ich denn auch schreiben?
Videospiele sind komplett aus meinem Fokus verschwunden.
Comics lese ich zwar, aber ich genieße sie mehr als Frühstücksbeigabe und sehe auch keinen Grund über jeden Superheldencomic tatsächlich lang und breit zu schreiben.
überhaupt… Nerdthemen sind so gar nicht mehr meins. Sie langweilen mich.
Und da ich nicht wusste, worüber, habe ich gar nicht geschrieben.
Also geschrieben schon, für die Arbeit, für die Uni, für mich selbst. Aber nichts Veröffentlichungswürdiges.
Jeden Morgen, als Ritual, schreibe ich nach dem aufstehen ein paar Worte. Meistens zu einem Thema, dass ich in der Nacht verarbeiten konnte, zu dem ich mein Unterbewusstsein gelassen habe, damit gemeinsam mit dem Bewusstsein, etwas neues geschaffen werden kann.
Dabei gab es Zeiten, da hätte ich geschworen, dass ich eines Tages mit Worten meinen Lebensunterhalt verdienen werde. Bisher wohl nicht.
Aber der Drang zur Veröffentlichung wächst wieder. Wie ein Stück Rasen, das gemäht wurde, regeneriert sich dieser Drang und wird größer. Mit dem Schwur, sich diesmal nicht unterzuordnen.
Gedanken aufs Papier zu bringen, Gedanken in einen Computer zu tippen, dass ist das was ich wirklich will.
Denn das was mir nun endgültig bewusst wird, es ist egal worüber, Hauptsache man schreibt. Im Schreiben ergibt sich oftmals ein Fokus, ein Thema, man muss nur anfangen und hoffen, dass die wirren Gedanken im Kopf auf dem Papier geordnet werden.
Und selbst wenn sie wirr bleiben, so wichtig ist dies eigentlich auch nicht, denn selbst wirre Gedanken sind besser als keine Gedanken. Wirre Texte sind besser als keine Texte.
Es gibt viele Themen, die in meinen Augen relevant genug sind, um sie näher zu betrachten.
Was hat mein Telefon mit Kinderarbeit zutun?
Wonach soll man streben?
Wie kann ich besser und ehrlicher mit mir und anderen umgehen?
Um nur ein paar zu nennen.
Desweiteren reise ich mittlerweile sehr viel. Dieses Jahr nur wenige Destinationen, Rom, Prag und Japan. Aber gerade letzteres doch drei Wochen lang und auch da kann man schreiben. Da möchte ich schreiben.
Das Leben spielt sich nicht vorm PC ab, nicht in einem Druckerzeugnis. Das Leben ist draußen und die Frage sollte lauten, ob man das Leben leben möchte. Um Spinoza zu zitieren: „Jedes Ding strebt gemäß der ihm eigenen Natur, in seinem Sein zu verharren.“
Vorausgesetzt natürlich man findet seine eigene Natur und schafft es dann, um bei Spinoza zu bleiben, mit sich selbst spazieren zu gehen (parsearse).